Speziallösung an Wohnstift


30-Meter-Fachwerkgitterträgerbrücke konstruiert

Bad Neuenahr (ABZ). - Was auf den ersten Blick wie ein normal einzurüstender Wohnblock aussieht, forderte im Laufe des Baufortschritts das ganze Können des Gerüstbauers. Anbauten auf der West- und Südseite des Gebäudes benötigen zusätzliche Statiken, ein flexibles Gerüstsystem und das Geschick des ausführenden Gerüstbauunternehmens.

 

Fassadengerüst mit Plane

 

Erster Bauabschnitt: Länge 80 m x Höhe 42 m = 3360 m². 2 GEDA 500 Z/ZP Aufzüge. Gerüstbekleidung 50% Hochfeste Planen (links) sowie 50% Staubnetz mit nachgewiesener Lichtdurchlässigkeit (rechts). Durch den Wechsel von Planen zu Netze wurde eine maximale Sicherheit und eine geringfügige Belästigung für die Bewohner gewährleistet. Im rechten teil befindet sich die 30 m Länge Fachwerk-Gitterträgerbrücke. Über eine Strecke von 80 m wurde eine Wetterschutzstütze in der obersten Lage installiert. Hierdurch konnte die Fassade effektiv geschützt werden Sodas Witterungseinflüsse den Arbeitsablauf nicht beeinflusst haben.

 


Das Augustinum in Bad Neuenahr zählt mit weiteren 20 Häusern in Deutschland zur “Augustinum-Gruppe“. „Lebensqualität im Alter“ verspricht das Dienstleistungsunternehmen, das älteren Menschen Möglichkeiten bietet, ihr Leben mit anderen älteren Menschen in einem Wohnstift zu gestalten. Stichwort: Betreutes Wohnen.

 

Dazu gehört auch, dass die Häuser in einem ordentlichen Zustand gehalten werden müssen. So sind in Bad Neuenahr Betonsanierungsarbeiten an den Brüstungsplatten der Balkone notwendig. Dazu vergab das mit den Sanierungsmaßnahmen beauftragte Unternehmen Hydro-Tech die Gerüstbauarbeiten an die Firma Meisterbetrieb Schmitz Gerüstbau aus Zülpich. Von ihr wurde als 1. Bauabschnitt an der Westseite des Gebäudes ein 45 x 43 m und an der Südseite eine 22 x 43 m große Fassadengerüstkonstruktion erstellt.. Das Gesamtvolumen des Projektes beträgt ca. 11.000 m² Fassadengerüst.

 

Inhaber der Firma Meisterbetrieb Schmitz Gerüstbau ist der erst 25-jährige Gerüstbaumeister Klaus Schmitz. Der junge Mann, der Gerüstbau vom elterlichen Betrieb von der Pike auf erlernt hat, arbeitet dabei mit MJ-Gerüst aus Plettenberg zusammen. „ Der Service, die Flexibilität und das Gefühl, bei MJ als Gerüstbauer ernst genommen zu werden, waren ausschlaggebend dafür, dass eine so reibungslose Realisierung des Projektes möglich war“, so Schmitz . „Hinzu kommen die persönliche Betreuung vor Ort und die Tatsache, dass MJ bereits seit vielen Jahren Gerüstmaterial produziert. Das gibt mir die Sicherheit für das Material, das ich jetzt einsetze.“

Arbeitsgerüst mit Treppenturm


 

Ab dem 2 Bauabschnitt wurde zusätzlich eine 42 m hohe Aluminium Podest Treppe eingesetzt. Hierdurch konnten die Arbeiten noch effektiver Ausgeführt werden.

 


 

Zum Einsatz kamen bisher insgesamt 4000m² Fassadengerüst, 2500 lfd. M. Gerüstrohre sowie 200 lfd. M. Gitterträger. Klaus Schmitz investierte für dieses Projekt in 2000m² neues MJ UNI TOP 65.

 

Eine der Schwierigkeiten am Projekt ist die Überbrückung des vorstehenden Hallenbad-Anbaus. Dieser erstreckt sich über eine Länge von ca. 30m und reicht bis zur dritten Etage. Weil das Flachdach die von dem darüber aufgebauten, 39m hohen Fassadengerüst, ausgehende Last nicht abtragen konnte, musste eine Speziallösung gefunden werden. Dazu wurde von Meisterbetrieb Schmitz Gerüstbau eine Fachwerkgitterträgerbrücke mit einer Höhe von 2m und eine Spannweite von 30m konstruiert, auf der das Fassadengerüst in diesem Bereich aufgebaut wurde. Außerdem kommen hier die 2500 lfd. M Gerüstrohr sowie ca. 2000 Kupplungen zum Einsatz. Im Mittelauflager, das mit Dreikant-Stützen ausgebildet wurde, muss eine Last von 12t abgeleitet werden. Die Gitterträgerbrücke alleine wiegt 5t und ist seitlich am weiterführenden Gerüst befestigt. Eine besondere Herausforderung für den Statiker war die Berechnung der Gitterträgerbrücke mit 45-er MJ-Alugitterträgern. Klaus Schmitz favorisierte diese Variante, da es aus betriebswirtschaftlichen Gründen effektiver ist, mit Alugitterträgern zu arbeiten. Diese können flexibler eingesetzt werden als Stahlgitterträger und belasten den Gerüstbaumonteur körperlich weniger.

 

Weiterhin konnte das Gerüst aus statischen Gründen ausschließlich in den Geschossdecken des Gebäudes verankert werden. Hierzu musste jeder Innensteher der Rahmen als Doppelrohr ausgebildet werden, weil das Gerüst zusätzlich ab geplant wurde.

 

Für die eigentlichen Gerüstbauarbeiten benötigte der Gerüstbaubetrieb lediglich 2 Wochen und zusätzlich 4 Tage für die Gitterträgerbrücke. Der Zugang zu den Gerüstlagen an der Süd- und Westseite wird je über einen 500Z/ZP Aufzug von GEDA sichergestellt, die auch zur Personenbeförderung zugelassen sind. Der 1. Bauabschnitt soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, dass gesamte Bauprojekt mit einer Fläche von ca. 11.000 m² Fassadengerüst, voraussichtlich Mitte 2007.

 

Gitterträger im Fassadengerüst

Weil die Lasten auf dem Hallenbad-Vorbau nicht abgetragen werden konnten, musste eine 2m hohe und 30m lange Gitterträgerbrücke aus MJ systemfreien Zubehör konstruiert werden.